Warum bin ich auf der Welt? Wie sieht Gott aus? – Kinder tragen tiefe Gedanken und Vorstellungen über Mensch, Gott und Welt in sich. Doch lassen sich diese oft nicht in Worte fassen. Mithilfe der 88 Symbol- und Erzählbilder lernen Kinder, ihre Fragen und ihr Wissen zur Sprache zu bringen.
Im 176-seitigen Begleitbuch werden in insgesamt 44 Zugängen die Themenfelder Mensch, Welt, Symbole, Bibel und Gott entfaltet. Die Kartei enthält die 40 Symbol-Motive aus dem „Buch der Symbole“ und viele weitere. Insgesamt 88 Symbol-Karten mit Materialien und Kopiervorlagen – für Schule, Kindergarten und Gemeinde.
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Ich freue mich, dass nach wunderbarer Zusammenarbeit mit der Illustratorin Mascha Greune und dem Kösel-Verlag die hochwertig gedruckten Symbolkarten erschienen sind.Rainer Oberthür
Gebundenes Buch, 176 Seiten, 14,8 x 21,0 cm Mappe mit 88 4-farb. Symbolkarten, Begleitbuch mit 4-farb. Umschlag 8. Aufl. 2018 ISBN: 978-3-466-37042-9 € 29,99 [D] | € 30,90 [A] | CHF 39,90 * (* empf. VK-Preis), Kösel-Verlag
Interview
Anlässlich des Erscheinens der tschechischen Ausgabe der Symbol-Kartei im Verlag Petrinum – dort heißt sie „Obrazy ivota – život v obrazech“, also „Bilder vom Leben – Leben in Bildern“ – führte ich ein Interview mit Tomas Cyril Havel, Herausgeber und Übersetzer des Materials, das in Katolický týdeník (einer katholischen Wochenzeitung) in Tschechien erschien. Hier die deutsche Fassung:
Sie schauen als Dozent, als Religionslehrer und Mensch der Praxis seit vielen Jahren auf den Religionsunterricht. Was sollte ihrer Meinung nach heutzutage Ziel und Inhalt des Religionsunterrichts sein?
Zuallererst sollten wir auf die Fragen der Kinder hören, denn ihre Fragen sind bereits die großen Menschheitsfragen. Und in diesen Fragen sind auch die philosophischen, theologischen und biblischen Inhalte angesprochen. Direkt für Kinder habe ich es mal so gesagt: „Du bist ein Mensch und hast viele Fragen. Du fragst nach der Welt: Woher kommt sie und warum gibt es sie? Du fragst nach dem Leben: Warum bin ich da und was ist der Sinn? Du fragst nach dem Tod: Weshalb sterben wir und was kommt danach? Und mit all diesen Fragen beginnst du auch nach Gott zu fragen.“ Aus den Fragen erwächst das Interesse, über das Fragen werden die Kinder ernst genommen, mit den Fragen kommen wir in eine glaubwürdige Suche nach Antworten.
Was ist das Beste, womit wir als Eltern oder ReligionslehrerInnen heutige junge Christen für das zukünftige Leben ausrüsten können? Ist es eine Summe von Wissen? Oder sind es eher Haltungen?
Es ist die frohe Botschaft der Christen von dem einen menschenfreundlichen Gott, der auf uns sieht, im Glück und im Leid, der sich klein macht, zu uns auf die Erde kommt, und dadurch so groß in der Liebe ist. Dieses „Wissen“ ist ein Lebens- und Orientierungs-wissen. Es kann nur bei jungen Menschen ankommen, wenn es verknüpft ist mit ihren Lebenserfahrungen und -fragen. Und daraus erwächst eine lebensfördernde Haltung, eine Einstellung zum Leben, die auf die Welt nicht nur als Tatsache, sondern auch als Geheimnis schaut, die die Menschenwürde eines jeden einschließt, und die Hoffnung darauf, dass das Beste immer noch vor uns liegt.
Wie ist ihrer Erfahrung nach das Wissen der Kinder in Deutschland über Christentum und Bibel? Haben sie einen Vergleich, ob es für Kinder in Tschechien anders ist?
Da habe ich eher Vermutungen: Auch in Deutschland gibt es bei den meisten Kindern ein zumeist nur lückenhaftes oder geringes Wissen, aber ein neugieriges Interesse an den Fragen und Antworten der Christen und an der Bibel, wenn es als ein Buch der großen Fragen erfahren werden kann. Dennoch werden sicher mehr Kinder als in Tschechien über Gemeinde und Schule in Phasen ihres Lebens dem Christentum begegnen. Das Gemeinsame ist aber vielleicht die Chance des Neuen, des Lebensbejahenden und Befreienden der christlichen Botschaft in einer säkularisierten, nüchternden, unpersönlichen, oft stark auf das Materielle schauenden Gesellschaft.
Ihre Publikation „Die Symbolkartei“ ist in hoher Auflage im deutschsprachigen Europa verbreitet. Was meinen Sie: Warum hat sie so einen Erfolg?
Ich glaube, der Grund ist die Universalität der Bildsprache. Mascha Greune hat farbig-freundliche, einfache und hintergründige Bilder zu den von mir entwickelten Motiven geschaffen: In 88 Bildern wird ein Kosmos möglicher Fragen und Themen eröffnet, der Menschen in jedem Alter hilft, sich selbst und das Leben zur Sprache zu bringen. Ich staune selbst, dass sich neben meinen 44 Zugängen im Begleitbuch zu den Themenfeldern Mensch, Welt, Symbole, Bibel, Gott immer wieder neue Ideen in der Arbeit mit der Symbol-Kartei ergeben.
Was hat Sie im Unterricht von Text- zu Bildmaterialien geführt? Worin liegt der Vorteil von Bildern?
Der Ursprung dieses Materials war die Frage nach Gott. Der Impuls lautet: „Suche dir ein Bild aus, das für dich etwas von Gott zeigt und mit dem du den anderen etwas von Gott erzählen kannst!“ Darüber kommen wir ins Gespräch über unsere Gottesvorstellung und -beziehung, über die Möglichkeiten und Grenzen unserer Gotteserkenntnis. Ein Kind sucht z.B. das Bild mit dem Fragezeichen und stellt fest: „Wir wissen nicht, wer Gott ist. Aber Gott weiß, wer wir sind.“ Zu der Gottesfrage sind dann die anderen Themen und Fragen hinzugekommen.
Was kann die Symbolkartei eigentlich?
Sie kann uns helfen, uns selbst, Gott und die Welt zur Sprache zu bringen, uns darüber auszutauschen, was uns wichtig ist. Sie kann die Sprache der Symbole erfahren und verstehen helfen. Sie kann zusammen mit biblischen Geschichten uns helfen zu hören, wovon die Bibel erzählt und wie gut das für unser Leben ist. Und vieles mehr!
Wie schätzen sie die Meinung ein, dass ein vieldeutiges Bild eher relativiert als Verstehen ermöglicht?
Dem würde ich nicht zustimmen. Die Mehrstimmigkeit von Bildern entspricht ja gerade dem Reichtum symbolischer Sprache und der Unbegrenztheit und Unzugänglichkeit Gottes. Sie erlaubt gerade einen theologisch stimmigen Zugang, denn über Gott wissen wir ja niemals Bescheid. Sie eröffnet zugleich das vielstimmige Gespräch und das staunende Schweigen vor dem Geheimnis, das wir Gott nennen.
Was wünschen Sie heute denen, die andere im Glauben bilden, und denen, die gebildet werden?
Das sie sich immer neu auf die Suche nach dem Geheimnis Gottes machen, seine befreiende Botschaft im Leben entdecken und dabei sich gegenseitig im Erfahren und Lernen beschenken!
Rezensionen
„Fünf Themenfelder: Mensch – Welt – Symbole – Bibel – Gott kennzeichnen den inhaltlichen Aufbau und inneren Zusammenhang der Symbolkartei, die 88 Bilder (von Mascha Greune) in 14 Bildgruppen gliedert. Auf den Bildkarten werden konkrete und elementare Symbole gezeigt; es sind symbolische Handlungen, zwischenmenschliche Situationen sowie elementare Erfahrungen des einzelnen Menschen zu sehen. Grundlegend ist, dass der Mensch als „Symbolwesen” begriffen wird: Wir kommunizieren symbolisch, verstehen und erfahren die Welt und Gott immer nur symbolisch. 44 ausgearbeitete Zugänge sind es, die mit vielen Materialien und Kopiervorlagen angereichert sind: Fragen, Antwortversuche, Impulse, Aufgaben, Texte, Gedichte, Aphorismen, Sprichwörter, Bibelzitate, Psalm- und Weisheitsworte aus AT und NT, Graphiken, Gedankenexperimente und kluge Sätze von gescheiten und weisen Menschen aus Vergangenheit und Gegenwart. Der Autor weist darauf hin, dass die 88 Symbol- und Erzählbilder auch alle 40 Symbole aus seinem Buch der Symbole. Auf Entdeckungsreise durch die Welt der Religion” (Kösel) zeigen. Die im Begleitbuch präsentierten Anregungen versteht der Autor als einen „offenen Ideenpool”. Adressaten seiner Überlegungen sind in erster Linie Schüler/innen der Grundschule, zum Nachdenken kommen aber Schüler/innen aller Alters- und Jahrgangsstufen – und nicht zuletzt die Lehrer/innen, die mit diesen Materialien arbeiten. Die Symbol-Kartei ist wieder ,echt und original Oberthür’, praktisch – kreativ – gut!“
„Dieser Ideenpool ist eine wunderbare Bereicherung für die eigene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ermöglicht alternative Zugänge zu Bibeltexten, Religion und Glaube. Er ist allen Religionslehrern und Katecheten nur wärmstens zu empfehlen. Eine lohnende, bereichernde Anschaffung!“
„Die achtundachtzig Symbol- und Erzählbilder bilden eine Hilfe zur Achtsamkeit, zum Ausdruck und zur Wahrnehmungsschulung. Wer besonders mit jungen Menschen innere Bilder durch äußere Bilder zur Sprache bringen möchte und dabei unendlich viele, vielseitige Variationen ausprobieren möchte, wird von dieser Symbol-Kartei genauso begeistert sein.“
„Diese Bildersammlung und auch die dazugehörigen Ideen zur Nutzung lassen sich hervorragend nutzen in Schule und Kirchengemeinde. Dabei spielt das Alter der Teilnehmer welcher Aktion auch immer keine Rolle. Ich habe die Karten mit Kindergartenkindern, Grundschülern, älteren Schülern und Erwachsenen schon genutzt und jeder kann etwas damit anfangen. Die Motive lassen viel Raum für Fantasie und Interpretation und bieten viele Anregungen, wenn man ein bisschen kreativ ist.“
„Ich bin restlos begeistert von diesen Symbolkarten. Sie haben eine tolle Größe, sind auf festem Papier gedruckt und bestechen durch ihre Schlichtheit. So kann man dann auch tatsächlich mit Symbolen arbeiten, da die Bilder viel Platz zum Weiterdenken geben. Auch das beiliegende Buch ist schön aufgebaut, es enthält viele gut umsetzbare Ideen!“